AUS DER PFARRE REIBERS – KERZEN- UND KRÄUTERSEGNUNG

AUS DER PFARRE REIBERS – KERZEN- UND KRÄUTERSEGNUNG

Kerzen- und Kräutersegnung in Reibers

Am 15. August fand in der Pfarre Reibers im Rahmen der PV-Messe eine Kerzensegnung anlässlich der Vertreibung vor 75 Jahren statt. Am 28. Mai 1945 um 1530 hieß es für die deutschen Bewohner der Orte Kain, Dietreichs, Bernhards und Kockschlag sich innerhalb von 10 min auf dem Dorfplatz zu versammeln. Fünf Männer wurden als Geißeln an die Kapellenmauer gestellt und mit dem Erschießen bedroht, wenn sich jemand weigern sollte innerhalb von einer halben Stunde, mit höchstens 30 kg Gepäck, den Ort Richtung Österreich zu verlassen. Nach einer halben Stunde war der Ort geräumt und die Menschen wurden über die Grenze getrieben. Die Vertriebenen konnten vorerst in Scheunen und Ställen auf Strohlagern unterkommen. In Viehwaggons gingen im Februar die ersten Transporte von Vertriebenen ins Sammellager in Melk und dann weiter nach Deutschland. Wo sie entwurzelt, heimatlos, ausgeraubt, hungernd und krank an Leib und Seele ankamen. Im Jahr 1952 wurden sämtliche Orte entlang der unmittelbaren Grenze dem Erdboden gleich gemacht. Das Brüderpaar Alfred und Stefan Weiß aus Kain hat aus dem Anlass „75 Jahre Vertreibung“ eine Kerze gespendet. Sie soll an die Leiden und Schrecken erinnern, aber auch Mahnung sein, dass in Zukunft ein solch schreckliches Martyrium nie wieder geschehen möge. Am Ende der Hl.Messe segnete Pfarrer Mag. Gerhard Swierzek die Kerze und die liebevoll gebundenen Kräuter, welche anschließend an die Kirchenbesucher verteilt wurden.

 

 

 

 

 

 

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